Gestern ist ein neuer Artikel erschienen:Das Göttliche Weibliche PDF
Mexico und weiße Weihnacht bringt man nun wirklich nicht zusammen, dabei wird sich dafür die größte Mühe gegeben. Ich habe sogar schon richtigen Schnee zu Gesicht bekommen – 5000m über Null, aber er ist zu finden – . Zwei Tage nach dem Tag der Guadalupe am 14.12. wurde dieses Jahr der Christbaum auf dem Marktplatz von Tequisquiapan mit feierlichen Reden der wichtigen Persönlichkeiten dieser Stadt, das erste mal erleuchtet und damit der Weihnachtsmarkt eröffnet.
Der Platz war bis zum bersten mit Menschen gefüllt die sich um die anfangs wenigen Lichtquellen tümmelten, damit sie auch etwas sehen. Als alle Worte gesagt, und allen Menschen gedankt war wurde feierlich der Countdown gestartet. zehn, – neun, – acht, – …, – null. Der Bürgermeister legte den Hauptschalter für den gesamten Platz um und es folgten einige minuten wuseligen raunens, denn alles passierte mal wieder in einer Gleichzeitigkeit die es unmöglich machte alles zu erfassen.
Nach einer Minute und einer dystopischen Menge an Handyvideos waren die meisten wieder in der Analogen Welt angekommen. Die Hauptstromversorgung löste die Erleuchtung des gesamten Weihnachtsmarktareals aus, besonders des Christkörbchen Baums. Unmittelbar darauf fing es an von den Dächern der Kirche zu schneien aber bevor man sich die Frage stellen konnte was denn da jetzt eigentlich schneit setzte das Feuerwerk ein und erleuchtete in unterschiedlichsten Farbsekunden den Platz noch zusätzlich. Einige Flugbahnen würden dem deutschen Brandschutzbeauftragten schlaflose Nächte bereiten, aber hier sorgte es für intime Stimmung. Wenn der Blick sich dann wieder dem Getümmel auf dem Platz widmete musste man feststellen, dass da ein Riesenkarrussel steht; hell erleuchtet und voll in Bewegung.
Spätestens bei dieser Realisation war es um die Ruhe der Eltern geschehen. Ein eifriges Gewusel machte sich nun endgültig breit. Vorbei war es mit der Erleuchtung, jetzt ist es hell. Kinder redeten schwer beschäftigt auf ihre Eltern ein um zum Karussel zu gelangen. Die Eltern waren eher damit beschäftigt in den sich in bewegung setzenden Massen an der Spitze zu sein um nicht im Stockenden Verkehr mit Verspätungen rechnen zu müssen. Die vor der Kirche stehenden hatten mittlerweile zwangsläufig herausgefunden was es dort schneite und richteten ihre Bemühungen darauf nicht weiter von den weißen sehr feuchten Schaumflocken durchnässt zu werden, denn für schnee oder regen war keiner gekleidet. Wer das Schneegestöber nur vom Rande beobachtet hatte, wollte natürlich unbedingt selbst herausfinden was es dort schneite bevor die Patrone alle war.
Falls du dir noch kein Bild machen kannst 🙂 :
Um die Sonne von morgen könnte es dagegen nicht so freudig bestellt sein, denn der „pastel de frutas“ (Früchtekuchen) hat mich mit meinen doch noch behelfsmäßigen Spanischkenntnissen aufs Glatteis geführt. Das traditionelle Weihnachtsgebäck, das man wohl am ehesten mit einem zuckrigen Christstollen vergleichen kann ist mir schon in Deutschland nicht geheuer. Diese kleinen grünen Zuckerchemieplomben kann man je nach Stollen ja noch unauffällig beiseite schieben, was mir bei diesem Exemplar wirklich nicht gelungen ist.

Ich bin nur haarscharf am morgigen Sonnenschein vorbeigerutscht denn meine Erwartungen wurden im Rahmen der Umstände übertroffen. Probieren geht über Rosenkohl. (außer bei Rosenkohl) Nichtsdestotrotz bleibt es ein Früchtekuchen. :§
Wenn die Sonne tatsächlich nicht rauskommt, kannst du dir hier noch ein kleines Video zu meinem Artikel über Kunsthandwerk in Yucatan.
Noti(z) an S(elbst): Meinen Brüdern dabei helfen, Schnee zu Gesicht zu bekommen wenn ich zurück komme 🙂